Ein großes Paar dieser Welse erhielt ich beim Händler unter der Bezeichnung
Hemiloricaria fallax - nur mal als Beispiel für
die Zuverlässigkeit der Bezeichnungen auf Händlerseite...
2.11.1999
Die eine Loricaria simillima hat Laich unter dem Maul
und kaut mit den Barteln diese Laichtraube hin und her!
Loricaria simillima
Fotos: K. Dreymann
Maulbrütende Harnischwelse stimmt also - es ist L. simillima. Nach
10 - 12 Tagen soll die Brut schlüpfen....
Bei genauerer Betrachtung hat das xx die vorderen Strahlen der Brustflossen
in den Bodengrund gestemmt und schlägt mit der restlichen Brustflosse gleichzeitig
auf und ab, wobei sich dadurch der Vorderkörper ruckartig etwas anhebt und
wieder senkt (siehe Skizze).
7.11.1999
13.11.1999
Heute hat sich das gehäutet!
Sie tun das also auch, wie die Bratpfannenwelse, nur nicht im ganzen Stück,
sondern in einzelnen Fetzen.
Er frißt, obwohl er die Laichtraube hüten muß, aber er ist deutlich
schlanker und das
zeigt offenbar schon wieder neuen Laichansatz.
15.11.1999
Die erste Larve schwimmt um 14 Uhr wohlbehalten herum: 13 mm lang mit dickem Dottersack.
Ich habe sofort Fotos gemacht und Artemien angesetzt. Es ist wohl eine "Frühgeburt"
- die anderen sind auch abends um 18 Uhr immer noch in der Laichtraube.
16.11.
Immer noch nichts von weiteren Larven zu sehen - die Laichtraube sieht noch intakt
aus.
19.11.
Drei kleine Loricarias schwimmen herum.
20.11.
Heute früh ist wohl der Schlüpftag - 20 habe ich schon gezählt =:-)
Also hat es bei 25 ° C insgesamt vom 2.11. - 20.11., also 19 Tage gedauert.
Die kleinen Hexen sind schon ziemlich groß im Verhältnis zu anderer Fischbrut
und sie sind an den Sandboden gut angepaßt - es dauert schon ein Weilchen,
bis man sie entdeckt. Im Moment hängen sie fast alle in der rechten oberen
Ecke, wo die Blasen des Sprudelsteins zerplatzen. Eine habe ich beim Kampf mit einer
Mikroflocke beobachtet...
In der Nacht haben beide Elterntiere wieder eine weitere Laichtraube produziert.
28.11.
Das Becken ist zu groß für die ausreichende Ernährung dieser Fischbrut
- sie sind offenbar davon abhängig, daß sie im Futter schwimmen. Fünf
von ihnen konnte ich noch herausfangen; sie sitzen jetzt in einem Artemiensieb,
das an der Oberfläche hängt und kriegen dort jeden Tag ihre Nauplien.
5.12.
Die fünf werden langsam größer - aber im Hauptbecken haben auch
mindestens zwei überlebt. Heute habe ich beobachtet, wie sie mit kleineren
Enchyträen kämpften und letztendlich ein paar (!) davon geschafft haben
- sie sind offenbar übern Berg.
Gerade heute hat das--erneut die Brut aus der Laichtraube entlassen
und das--lauert
schon wieder mit aufgedunsenem Bauch.
7.12.
Schon wieder eine neue Laichtraube - die dritte nacheinander!
Die Nachwuchswelschen der ersten und zweiten Generation sind im Becken bei den Eltern
und wühlen im Sand. Man kann überall auf der Sandoberfläche verteilt
kleine Trichter sehen - die Loricariabrut wühlt senkrecht im Kopfstand, um
möglichst tief in den Sand zu gelangen. Für die kleineren füttere
ich immer noch zusätzlich mit Artemiennauplien - die größeren fressen
schon Enchyträen, Tubifex und Flocken. Sie sind exzellent auf dem weißen
Sand getarnt, nur am gelegentlichen öffnen und schließen ihrer "Augenklappen"
kann man hier und da welche entdecken.
Die Zuchtanlage im Keller ist gerade in der Einlaufphase und ich
nehme an, daß die Brut vom 7.12. dann kurz vor Weihnachten mit dem -- umziehen
wird und ich endlich richtig züchten kann, ohne diese komplizierten Umwege
über die Laichkästen mit den schwimmenden Artemiensieben.
6.2.2000
Die erste Nachzucht geht heute zum ersten Mal auch an Futtertabletten - ja sie drängeln
sich sogar gegenseitig weg! Sie sind jetzt 2 Monate und 17 Tage alt, Länge
ca. 7-8 cm.
7.5.2000
Das Zuchtpaar sitzt jetzt wieder zusammen bei 27 Grad Celsius - mal sehen, wann
die nächste Brut schlüpft.
17.5.2000
Obwohl sie sich immer beschnuppert haben hat es doch zehn Tage bis zum nächsten
Ablaichen gedauert.
Der Schlupf müßte dann in 11-12 Tagen sein.
27.5.2000
Papa mit Laichtraube vorsichtig umgesetzt in ein kleines Zuchtbecken.
1.6.2000
7.6.2000
Simillima
beim Ablaichen beobachtet:
3.8.2000, 11 Uhr 20 vormittags.
Dasschiebt
sich in Höhe des Afterflossenansatzes immer stupsend in die rechte Seite des(im
spitzen Winkel), bis dassich
anhebt und dasunter
sich läßt. Dann verweilen beide ein paar Minuten in Ruhe, bis dasanfängt
mit ihrer Afterflosse eine kleine Grube im Sand auszuwedeln. Dasrutscht derweil von ihr
herunter auf die linke Seite und wartet in Höhe ihrer Afterflosse (ebenfalls
im spitzen Winkel).
Schlupftag, alle sind wohlauf! Es hat diesmal 15 Tage statt 19 Tage gedauert. Die
Laichtraube war die letzten 5 Tage in Wasser mit 27° C.
Die nächste Laichtraube ist schon wieder da!
Inzwischen habe ich aber zunehmend Probleme mit Mopsköpfigkeit
bei den heranwachsenden Loricarias bis zu 10 cm.
Daslegt
eine Traube Eier in die Grube. Dasentfernt sich vorsichtig vorwärts aus der Grube
und dasrückt
gleich nach, um das Gelege zu besamen, dann nimmt dasdie Laichtraube in seine Barteln
und der ganze Vorgang wiederholt sich, bis dasalle Eier abgelegt hat.
Klaus Dreymann
Und noch ein Foto.......Loricaria simillima (dunklere Variante)
oder Loricaria cataphracta oder ?
Foto: Ernst Buchmann
Beobachtungen zu L. simillima von Ernst Buchmann
Die simillima dürften
extrem sauerstoffabhängig sein, speziell was die Entwicklung des Geleges betrifft.
Ca. eine Woche vor unserem geplanten Urlaub trug das Männchen wieder ein Gelege.
Meine Mutter war so nett und hat die Betreuung der Fische übernommen und ich
erzählte Ihr, daß wohl so nach einer bis einenhalb Wochen nachdem wir
weg sein werden die Kleinen schlüpfen. In dem Becken befindet sich ein Mattenfilter
und zusätzlich ein Sera Luftheberfilter. Meine Mutter muß wohl über
irgend einen Schlauch gestolpert sein, auf jeden Fall blubberte der Luftheberfilter
nach unserer Rückkehr nicht. Das Männchen trug aber noch immer das Gelege.
Das war jetzt immerhin schon vier Wochen lang. Ich also sofort den Filter wieder
in Betrieb genommen und nach ca. einer weiteren Woche schlüpften dann die ersten
Babys.
Das heißt, es müssen insgesamt ca. fünf Wochen gewesen sein
bis die Babys schlüpften. Die Ausbeute war natürlich nicht so groß,
aber immerhin konnte ich mind. 10 Stk. zählen.
Als unsicherheitsfaktor bleibt
natürlich die Weitsichtigkeit meiner Mutter, d. h. das sie den Schlupf übersehen
hat, alle gestorben sind, und das Weibchen wieder laichte. Gegen diese Theorie spricht
aber, daß meine Mutter eigentlich täglich berichtete: "Er hat noch
immer seine Eier" und es wären wohl kaum alle gestorben. Außerdem
gehen sich in fünf Wochen nicht zwei Gelege aus.
Inzwischen gibt es schon den
nächsten Schlupf, dauerte ca. zweieinhalb bis drei Wochen. (Ich muß jetzt
echt einmal das genaue Datum notieren) Meinem Gefühl nach der "schnellste"
Brüter. Und das, nachdem ich zusätzlich einen Sprudelstein im Becken installierte.
Für mich steht also die Sauerstoffversorgung in engem Zusammenhang mit der
Dauer der Entwicklung.
In irgendeinem Welsbuch (großer Welsatlas, oder so)
bei Marion heute abend las ich, daß die Mänchen während der Brutpflege
kein Futter aufnehmen. Das ist mit Sicherheit falsch. Ich konnte mein Männchen
wiederholt beim fressen beobachten während er ein Gelege betreute. Aus diesem
Grund mache ich mir auch nicht so sehr mehr Sorgen, daß das wiederholte Ablaichen
zu Problemen führen könnte. Zwischen den einzelnen Gelegen sind ca. drei
Wochen Pause dazwischen.
Ernst Buchmann